glasbläser bei der arbeit

Arbeitsumfeld der Glasmacher

glasbläser bei der arbeit

Was ist das - Glas

Laut Lexikon ein homogener nicht kristalliner spröder Körper von hoher Lichtdurchlässigkeit. Oder: Glas ist ein anorganisches Schmelzprodukt, das abgekühlt ist, ohne zu kristallisieren. Es besteht aus wenigen Grundstoffen: Sand - Siliziumdioxid, Soda - Natriumcarbonat, oder Pottasche - Kaliumcarbonat - und Kalkstein - Kalziumcarbonat. Um aus diesen Stoffen das durchsichtige Glas zu gewinnen, bedarf es eines Ofens, in dem bis zu 1.700 Grad Hitze erzeugt werden kann. Die Öfen waren dreiteilig, unten der Feuerofen, darüber die Gefäße mit dem Glasgemenge, die Häfen, und dann der Kühlofen, in dem die fertigen Gefäße abkühlen konnten. Der Schmelzvorgang konnte Tage dauern, da die nötige Hitze oft nicht erzeugt werden konnte. In der Zeit waren die Glasmacher zum Nichtstun verurteilt, andererseits musste anschließend das einmal geschmolzene Glas ununterbrochen verarbeitet werden, bis die Häfen leer waren.
Text: von Anne Pöttgen.     Web. Lerncafe



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Ansichten eines Schmelzofens, Fritteofen genannt, und eine Glasschmelzofens mit drei Kammern.
Bilder aus: Die Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts

Waldglas   bis ca.1800 im Warndt die vorherrschende Glasgewinnung

Glashütten entstanden dort, wo alle Rohstoffe vorhanden waren. Sie bestanden so lange, wie es genügend Holz gab, dann wurden sie aufgegeben und die Glasmacher zogen weiter. Das gab den Glasmachern eine große Selbstständigkeit. Oberhaupt der Gruppe war der Meister, ihm halfen die Einbläser und die Anfänger, die letzten in der Reihe, die Einträger waren lediglich für das Verbringen der fertigen Ware in den Kühlofen zuständig. Sie waren sozusagen die Lehrlinge, die erst nach langen Jahren in der Hierarchie aufstiegen. Der Einbläser holte mit der Pfeife einen Batzen, den Kölbel, aus der flüssigen Glasmasse und blies ihn auf. Fertig gestellt wurde das Stück durch den Meister. Der Anfänger reichte ihm weitere Glasbatzen, mit denen er das Glas oder die Flasche verzierte.
Das Waldglas wird auch Grünes Waldglas genannt, wegen der durch Eisenoxyd verursachten grünen Farbe. Ein weiteres Kennzeichen sind winzig kleine Bläschen.
Text: von Anne Pöttgen.     Web. Lerncafe

Anmerkung

Derjenige, der die obigen Texte liest, darf trotzdem nicht verkennen, dass die Herstellung des Glases mit viel Arbeit, Hitze und Staub zu tun hatte. Wenn - wie oben beschrieben - der Schmelzvorgang über Tage dauern konnte und die Glasmacher zum "Nichtstun" gezwungen waren, so musste doch das Holz bzw. die Holzkohle herbeigeschafft werden. Der Balg zum Luft erzeugen wurde auch ständig betrieben um das Feuer anzufachen. Schließlich mussten in dieser Zeit auch die Zuschlagstoffe wie Sand, Kalziumcarbonat, Soda oder Pottasche usw. gewonnen werden.

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